Paju – Möbel für eine neue Stadt
1997 entstand nördlich von Seoul, Südkorea, die neue Stadt Paju mit 250.000 Wohnungen, in denen mittlerweile fast 450.000 Menschen wohnen. In Kooperation mit dem international bekannten koreanischen Designer Ahn Sang-soo, dem holländischen Designbüro Studio Dumbar, die für das Corporate Design zuständig waren, und der Hongik University, Seoul, entwickelte unit-design ein vollständiges Stadtmöblierungssystem: angefangen bei der Gestaltung von Bodenbelägen, unterschiedlichen Sitzmöbeln, Bänken und Unterständen, Stationen für den öffentlichen Nahverkehr, Fahrradabstellanlagen, jeglicher Form von Straßenbeleuchtung und Beschilderungssystemen bis hin zu Gehäusen für die technische Infrastruktur.
Leitender Gedanke des Gestaltungskonzeptes war es, für die Bewohner den "menschlichen" Maßstab erlebbar zu machen – innerhalb eines Stadtbildes, das aus großen, sterilen Neubauten besteht. So sollten die verschiedenen Unterstände einen Raum, eine Konzentration schaffen, der sich an der Größe des Menschen orientiert.
Ein weiteres Gestaltungsmotiv war der Aspekt der "Geste". Die Überdachungen sollten in ihrer Form deutlich schützen, die Sitzsteine durch ihre massive, an Kieselsteine erinnernde Form, Ruhe ausstrahlen, die Papierkörbe sich dem Nutzer hin öffnen und die Struktur des Bodenbelags sich subtil bei Übergängen oder Strassenecken verdichten.
Die Möbel für Paju sind eigenständige Elemente, die sich durch ihre Materialiät, Oberflächen und Farbgebung zu einer Familie zusammenfügen, ohne einem strengen Gestaltungsprinzip zu folgen.